NEUER DÜKER
zwischen Basse und Mariensee

Im Zuge allgemeiner Sanierungsarbeiten beabsichtigt der Wasserverband Garbsen/Neustadt zwischen Basse und Mariensee unter der Leine hindurch einen neue Trinkwasserleitung, einen Düker, zu bauen. Hier liegt schon die Hauptleitung, die von Hagen bis nach Garbsen (Horst) führt. 

Es handelt sich bei dem Vorhaben um eine Ersatzleitung, die für den Fall gebraucht wird, dass es Störungen an dem vorhandenen Düker geben sollte (der im Übrigen weiterhin in Betrieb bleiben wird.) Damit soll auch künftig die Trinkwasserversorgung in allen Orten, die Wasser aus Hagen beziehen, gesichert werden.

Die Ersatzleitung wird vom Ausgang der Fährstraße (Richtung Mariensee) zur Straße Mariensee – Basse führen und soll im „Horizontalspülbohrverfahren“ gebaut werden, d.h. die Leitung wird nicht in einem offenen Graben verlegt, sondern mit Hilfe einer Bohrung in den Boden eingebracht, zunächst in 1,25 m Tiefe und schließlich 5 m unter der der Flusssohle. 

Das ist zwar ein sehr umweltverträgliches Verfahren, es werden jedoch zwei größere, unschöne Baugruben entstehen, eine am Ende der Fährstraße, eine im Wald an der Straße Mariensee – Basse. 

Das Vorhaben ist für 2025 geplant und soll in etwa sechs Wochen abgeschlossen sein.

SÜDLINK
Bauarbeiten starten im nächsten Jahr

Wie Tennet, der Bauträger dieser Tage mitteilt, steht die endgültige Baugenehmigung für die riesige Stromtrasse „Südlink“, die direkt an Basse vorbeiführt und hier die Leine unterqueren soll, kurz vor dem Abschluss. Man kann damit rechnen, dass im nächsten Jahr die Arbeiten tatsächlich beginnen. 

Die ganze Leitung wird als Erdkabel verlegt, auf großen Strecken in offener Grabenbauweise, was eine riesige Baustelle erfordert. Vermutlich wird aber man nach Abschluss der Arbeiten und nach einigen Vegetationsperioden kaum noch etwas davon sehen. 

Ein großer Abschnitt bei uns soll jedoch mit Hilfe einer Horizontalbohrung erschlossen werden, und zwar geht es in einem Zug unter der Leine durch bis zur Landstraße nach Averhoy (L193) und weiter unter dem Wäldchen mit der ehemaligen Basser Schuttgrube durch bis zu einer Unterquerung des Rischangers. Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Landschaft an der Oberfläche überhaupt nicht berührt wird. Andererseits entstehen aber für längere Zeit große Baustellen an den Punkten, wo gebohrt wird und wo die Kabel mit großen Maschinen eingezogen werden müssen.  

Das Foto zeigt eine Horizontalbohrungs-Baustelle zur 

Unterquerung der Landstraße am oberen Bildrand

TRASSENBAU IM NEUSTÄDTER LAND

MAI 2024
Monstertrasse Mariensee – Basse - Otternhagen rückt näher

Unsere Sorgen, dass die Politik beim Netzausbau eine Rolle rückwärts machen will, erhärten sich von Monat zu Monat mehr. Nicht nur, dass in den Nachrichten davon die Rede ist, vielmehr haben auch zwei Ministerpräsidenten, Kretschmann (Baden-Württenberg) und Kretschmer (Sachsen) offen dafür plädiert, zum alten System der Freileitungen zurückzukehren - aus Zeit- und Kostengründen. Selbst Wirtschaftsminister Habeck steht dem Ansinnen angeblich aufgeschlossen gegenüber (siehe https://www.spiegel.de/politik/deutschland/energiewende-kretschmann-und-kretschmer-plaedieren-fuer-oberirdische-stromtrassen-a-9f037323-f228-4367-82f0-d566400d1ea8 ).

Dass Kretschmann bei seiner Argumentation unverhohlen falsche Angaben zur Erdverkabelung macht („… 40m breiter Arbeitsgraben…“), ist für mich ein Indiz dafür, dass er diese Wende wirklich durchziehen will. Wenn nun auch noch Niedersachsen auf diese Linie einschwenken sollte, müssen wir damit rechnen, dass in vielleicht 10 Jahren eine Monster-Freileitungtrasse durch das Leinetal an Basse und Otternhagen entlang nach Süden führen wird.

(Herbert Stoepper, Mai 2024)

 

 

FEBRUAR 2024
Höchstspannungsleitung Nord-West-Link berührt Basse – Mariensee

Planungen der Bundesnetzagentur sehen vor, erneut eine Höchstspannungs-leitung, den Nord-West-Link, durch den Raum Neustadt zu bauen. Dabei soll die Leitung u.a. zwischen Basse und Mariensee hindurchführen und im Übrigen weitgehend parallel zu der Trasse des Südlinks verlaufen.

Wir als Anlieger sollten ganz nachdrücklich gegen dieses Vorhaben protestieren und massiven Widerstand dagegen ankündigen. Es ist nicht einsehbar und auch nicht tragbar, dass unsere Landschaft, unsere Natur, unsere Straßen und Wege innerhalb weniger Jahre zum zweiten Mal durch ein derartiges, riesiges Bauprojekt in Mitleidenschaft gezogen werden.

Meine persönliche Sorge betrifft noch viel stärker die Ankündigungen, dass man möglicherweise aus Kostengründen doch zu einer Freileitungstrasse zurückzukehren möchte. Wir können doch nicht hinnehmen, dass unsere Landschaft durch eine derartige riesige Stromtrasse zerstört wird!

Viele Menschen, die immer noch in den Dörfern leben – und logischerweise führen diese Trassen durch eher dünn besiedelte, ländliche Bereiche und berühren also eher Dörfer und kleinere Siedlungen - leben hier auch wegen des landschaftlichen Reizes. Sie nehmen die Nachteile strukturschwacher Dörfer in Kauf, weil für sie der Reiz einer offenen, unverbauten Landschaft einen besonderen Wert darstellt. Diese Landschaft jetzt für viele Jahrzehnte zu zerstören, ist eine Zumutung, der wir uns widersetzen müssen.

Wir können das ökologische Für und Wider von Freileitungen und Erdkabeln nicht gegeneinander aufrechnen. Auch die Belastungen durch elektromagnetische Felder bei Freileitungen können wir nicht einschätzen, z.B. die ungeklärte Frage nach gesundheitlichen Folgen durch hohe Gleichstromtrassen. Der wesentliche Fakt, der gegen Freileitungen spricht, ist davon unabhängig: Sie zerstören unsere Landschaft, sind eine Katastrophe für die Vogelwelt und lösen bei Menschen, die in der Nähe solcher Trassen leben oder arbeiten, Gefühle des Unwohlseins, wenn nicht von Ängsten aus. Ob das gerechtfertigt ist oder nicht, diese Befindlichkeiten bleiben in der Welt. Wir wollen weder uns noch nachfolgenden Generationen dem aussetzen.

Dass die Bundesregierung Erdkabeln bei Höchstspannungsleitungen den Vorrang vor Freileitungen eingeräumt hat, war ein Beschluss, mit dem man die Akzeptanz der Bürger für ein großes deutsches Stromnetz erkauft hat. Dass das Vorhaben dadurch teurer werden würde, hat man von Anfang an gewusst. Jetzt bei diesem Jahrhundertprojekt eine Kehrtwende zu machen, wäre für uns eine große Enttäuschung und müsste dieselben Auseinandersetzungen um die Trassenführungen auslösen wie vor zehn Jahren.

Wir müssen selbstverständlich die Aussagen der Netzbetreiber hinnehmen, dass die Erdleitungen aufwendiger und teurer sind als Freileitungstrassen und dass sich das auf die Strompreise auswirken wird. Aber sollen wir, die als Anlieger zufälligerweise durch den Trassenverlauf betroffen sind, allein die negativen Folgen dieses Projekts tragen? Eines Projekts, von dem alle anderen Stromabnehmer langfristig profitieren werden? Ist es nicht das Mindeste, diese Belastungen so gering wie möglich zu halten, selbst wenn sich das später in etwas höheren Strompreisen für alle niederschlägt?

Ich bin sicher, die Bundesregierung tut sich keinen Gefallen damit, wenn sie jetzt eine Rolle rückwärts zu Freileitungen macht.

(Herbert Stoepper, März 2024)

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